Leucit ist ein typisches magmatisches Hochtemperaturmineral und bildet sich bei Erstarrung alkalireicher SiO2-armer Laven. Gesteinsbildend ist er als Leucitphonolit, Leucitophyr und Leucitbasalt bekannt. Dort tritt er in Paragenese vor allem zusammen mit Analcim, Augit, Biotit, Kalsilit, Labradorit, Mikroklin, Montmorillonit, Natrolith, Nephelin, Olivin und Orthoklas auf. Zudem finden sich auch Pseudomorphosen von Orthoklas nach Leucit. Da er wie Nephelin SiO2-arm ist, kommt er nie neben Quarz vor, da dieser ein Anzeichen für SiO2-Überschuss im Gestein ist. Als eher seltene Mineralbildung kann Leucit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein, insgesamt ist er aber wenig verbreitet. Als bekannt gelten bisher (Stand 2013) rund 190 Fundorte. Neben seiner Typlokalität Monte Somma trat das Mineral in Italien noch an mehreren Orten der Gemeinde Roccamonfina, am Vesuv und auf der Insel Procida in Kampanien; in der Grotta del Cervo nahe Carsoli in den Abruzzen; am Monte Vulture in Basilikata; bei Paola in Kalabrien; an vielen Stellen in den Provinzen Rom und Viterbo in Latium; am Ätna auf Sizilien; bei Pitigliano in der Toskana sowie bei Spoleto, San Venanzo und Orvieto in Umbrien auf. In Deutschland konnte das Mineral unter anderem bei Maleck, am Titisee und am Eichberg bei Oberrotweil in Baden-Württemberg; an der Zinster Kuppe bei Kemnath und am Zeilberg in Bayern gefunden werden. In Hessen kommt Leucit auf den Schlackenhalden der Hessenhütte im Richelsdorfer Gebirge und an zahlreichen Stellen im Vogelsberg vor: So in den Nephelindoleriten von Meiches als xenomorphe, gelblichweiße Massen, daneben häufig als gesteinsbildendes, nur mikroskopisch oder röntgenographisch nachweisbares Mineral, etwa bei Watzenborn-Steinberg, in einem Basalt-Steinbruch bei Gonterskirchen und bei Ettingshausen. Leucit konnte auch an vielen Orten in der rheinland-pfälzischen Eifel wie beispielsweise in der Umgebung von Andernach, Hillesheim, des Laacher Sees und Mendig gefunden werden. In Österreich kennt man Leucit bisher nur vom Stradner Kogel bei Merkendorf-Wilhelmsdorf und von einem Basalt-Steinbruch bei Klöch in der Steiermark. Der bisher einzige bekannte Fundort in der Schweiz ist Reiat im Kanton Schaffhausen. Bekannt aufgrund außergewöhnlicher Leucitfunde sind unter anderem der Vesuv in Italien und der Laacher See in Deutschland, wo gut entwickelte Kristalle von mehreren Zentimetern Durchmesser gefunden wurden. Weitere bisher bekannte Fundorte liegen unter anderem in der Antarktis, Argentinien, Aserbaidschan, Australien, Brasilien, Cape Verde, China, Frankreich und Französisch-Polynesien, Grönland, Indien, Japan, Kamerun, Kanada, der Demokratischen Republik Kongo, Madagaskar, Namibia, Norwegen, Paraguay, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, der Slowakei, Spanien, Südafrika, Südkorea, Tansania, Tschechien, der Türkei, Ungarn und in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA).