Bismuthinit bildet sich meist in niedrig- bis hochgradigen Hydrothermal-Adern, kann aber auch pneumatolytisch in Kassiterit-Wolframit-Lagerstätten oder als Exhalationsprodukt vulkanischer Gase entstehen. Als Begleitminerale können unter anderem gediegen Bismut, Aikinit, Arsenopyrit, Stannit, Galenit, Pyrit, Quarz, Chalkopyrit und Turmalin auftreten. Als häufige Mineralbildung ist Bismuthinit an vielen Fundorten anzutreffen, wobei bisher (Stand: 2013) rund 1600 Fundorte als bekannt gelten. An der Oberfläche ist Bismuthinit allerdings wenig beständig und überzieht sich nach einiger Zeit mit einer erdigen, gelblichen Schicht aus Bismit (Wismutocker) oder wandelt sich in Bismutit (Wismutspat) um. In Deutschland wurde Bismuthinit bereits an vielen Orten im Schwarzwald gefunden, so unter anderem im Bergbaugebiet Wittichen und in den Gruben Clara und Wenzel bei Oberwolfach. Viele Fundorte kennt man auch im sächsischen Erzgebirge wie unter anderem Annaberg-Buchholz, Johanngeorgenstadt und Neustädtel (Schneeberg). Des Weiteren trat das Mineral in verschiedenen Gruben und Steinbrüchen in Bayern (Fichtelgebirge), Hessen (Odenwald), Niedersachsen und Sachsen-Anhalt (Harz), Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz (Siegerland) sowie in Thüringen zutage. Bekannt aufgrund außergewöhnlicher Bismuthinitfunde sind unter anderem Tasna (Provinz Nor Chichas), Huanuni und Llallagua in Bolivien, wo gut entwickelte Kristalle von über fünf Zentimeter Länge zutage traten. Auch aus Redruth in Cornwall (England) kennt man gut entwickelte Kristalle. In Österreich konnte Bismuthinit unter anderem am Hüttenberger Erzberg, an mehreren Orten in der Goldberggruppe und im Pöllatal in Kärnten sowie an vielen Orten in den Hohen Tauern (Gastein, Habachtal) in Salzburg und an einigen Stellen in der Steiermark (Brunngraben, Schlossberg, Zinkwand) gefunden werden. In der Schweiz kennt man das Mineral unter anderem aus dem Bergell (Val Bregaglia) im Kanton Graubünden, der Gemeinde Alto Malcantone im Kanton Tessin sowie aus dem Val d’Anniviers und dem Binntal im Kanton Wallis. Weitere Fundorte liegen unter anderem in Afghanistan, Argentinien, Australien, Bolivien, Brasilien, Bulgarien, Chile, China, Frankreich, Griechenland, Grönland, Italien, Japan, Kanada, Kasachstan, Korea, Madagaskar, Mexiko, Namibia, Norwegen, Peru, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, der Slowakei, Spanien, Südafrika, Tadschikistan, Tschechien, Ungarn, Usbekistan, im Vereinigten Königreich (England, Schottland, Wales) und in den Vereinigten Staaten von Amerika (Alaska, Arizona, Colorado, Kalifornien und andere). Auch in Gesteinsproben vom Ostpazifischen Rücken konnte Bismuthinit nachgewiesen werden.