Bertrandit bildet sich als akzessorischer Bestandteil in vulkanischen Gesteinen mit mittlerem (Andesit) bis hohem (Rhyolith) Gehalt an Siliciumdioxid (SiO2), wie sie unter anderem in der Sierra de Cartagena in Spanien gefunden werden. Häufig entsteht er auch sekundär als Zersetzungsprodukt von Beryll in der hydrothermalen Nachphase von Pegmatiten wie beispielsweise im Bezirk Iveland in der norwegischen Provinz Aust-Agder oder im Gebiet der Spitzkoppe (Spitzkopje) in Namibia sowie als Verdrängungsprodukt in Begleitung von Aegirin, Riebeckit und Phenakit in den Fenitzonen von Alkaligesteinen wie unter anderem in Ostsibirien. Selten kommt Bertrandit auch in Zinnerz-Lagerstätten vor. Große Lagerstätten entstehen durch hydrothermale Infiltration (Eindringen und Einlagern von Lösungen bzw. gelösten Substanzen in Gestein) in zersetzten Rhyolith-Tuff, wo Bertrandit sich meist vergesellschaftet mit Adular, Fluorit, Aragonit, Calcit, Kaolinit, der Muskovit-Varietät Serizit und verschiedenen Eisenerzen findet. Bekannte Fundorte sind hier unter anderem Chihuahua in Mexiko und der Spor Mountain in der Thomas Range im Juab County des US-Bundesstaat Utah. In den Vereinigten Staaten, wo das Mineral vorwiegend als Berylliumerz abgebaut wird, sind als weitere Lagerstätten unter anderem die Grover Mine im Clear Creek County und das Gebiet um Lake George im Park County von Colorado sowie mehrere Steinbrüche bei Auburn (Pulsifer Quarry) und Greenwood (Hayes Ledge Quarries) in Maine bekannt. Daneben findet er sich als Rissfüllung in Graniten und zugehörigen Pegmatiten sowie in miarolitischen Hohlräumen in Greisen. Des Weiteren wurden je nach Fundort weitere Paragenesen wie unter anderem Herderit, Quarz und Turmalin beobachtet. Weltweit sind bisher sind rund 700 Fundorte für Bertrandit dokumentiert. Außer an seiner Typlokalität Petit-Port und dem nahe gelegenen Steinbruch Barbin bei Nantes trat das Mineral in der Region Pays de la Loire noch bei La Chapelle-sur-Erdre auf. Weitere bekannte Fundorte in Frankreich liegen im Massif de la Lauzière in den Savoyen (Auvergne-Rhône-Alpes), in den Steinbrüchen La Vilatte nahe Chanteloube im Département Haute-Vienne (Nouvelle-Aquitaine) sowie an wenigen Orten in der Bretagne und Grand Est. In Deutschland kennt man das Mineral unter anderem aus den Gruben Rappenloch und Teufelsgrund bei Eisenbach im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, einem Porphyr-Steinbruch bei Detzeln sowie verschiedenen Stellen bei Hornberg in Baden-Württemberg; aus mehreren Steinbrüchen in Niederbayern, Ober- und Unterfranken in Bayern; aus verschiedenen Gruben und Steinbrüchen im Sächsischen Erzgebirgskreis sowie vom Birkenkopf bei Mensfelden in Hessen und aus dem Steinbruch Henneberg bei Weitisberga in Thüringen. In Österreich konnte Bertrandit bisher vor allem in verschiedenen Tälern der Goldberggruppe in Kärnten, in der Umgebung der Gemeinde Spitz (Mieslingtal, Radlbach) in Wachau und in einigen Steinbrüchen im Waldviertel in Niederösterreich, an vielen Stellen im Gasteinertal, Habachtal und Raurisertal im Salzburger Land gefunden werden. In der Schweiz fand sich das Mineral unter anderem am Forno- und Albignagletscher im Kanton Graubünden; an mehreren Stellen im Gotthardmassiv (Airolo, Carona, Fontana); an Brunnenstöckli im Voralptal (Göschener Tal) und bei Deieren am Furkapass im Kanton Uri sowie an mehreren Stellen im Binntal (Albrunhorn-Turbhorn, Chummibort, Kriegalp) im Kanton Wallis. Bekannt aufgrund von außergewöhnlichen Bertranditfunden sind zudem die Gemeinde Conselheiro Pena im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais, wo tafelige Kristalle mit Durchmessern von bis zu 5 cm entdeckt wurden sowie das Kounradmassiv nahe Balqasch in Kasachstan mit Kristallfunden von bis zu 3 cm Größe. Weitere Fundorte liegen unter anderem in Argentinien, Australien, Brasilien, China, Finnland, Italien, Japan, Kanada, Kasachstan, Namibia, Norwegen, Portugal, Russland, Schweden, der Slowakei, Südafrika, Spanien, Tschechien und im Vereinigten Königreich (UK).