Kyanit

Farbe, Reinheit und Gewicht sind die entscheidenden Faktoren, die den Preis von Kyanit beeinflussen. Kristalle mit einer Länge von etwa 1 Zoll und durchschnittlicher Qualität kosten normalerweise 2 bis 6 US-Dollar pro Stück. Spitzenexemplare weisen ein kräftiges Blau auf, das dem Königsblau von Saphiren ähnelt. Diese werden oft zu facettierten Edelsteinen für Schmuck geschliffen, und der Preis für hochreine Exemplare kann Hunderte von Dollar pro Karat erreichen.

Die geringe Zähigkeit von Kyanit ist auf seine perfekte Spaltbarkeit in einer Richtung zurückzuführen, was zu einer leichten Spaltung entlang bestimmter Ebenen führt und ihn anfällig für Bruchschäden unter Aufprall oder Stress macht.

Kyanit zeigt eine hohe Widerstandsfähigkeit unter den meisten täglichen Nutzungsbedingungen, außer bei direkter Hitze- und starker Chemikalienexposition. Es bleibt widerstandsfähig gegen Wasser, Sonnenlicht, Trockenheit und gewöhnliche Verschmutzungen.

Herausragende Eigenschaft des Kyanit ist seine extreme Anisotropie in Bezug auf seine Härte. Diese variiert zwischen 6 und 7 in Richtung der b-Achse und 4,5 bis 5,5 in Richtung der c-Achse (Härteangaben nach Mohs). Als zweite besondere Eigenschaft ist die oft intensiv blaue Farbe zu nennen. Beide Eigenschaften führten in der Folge auch zur Namensgebung des Minerals. Kyanit gehört mit einer Dichte von 3,56 bis 3,67 g/cm zu den Schwermineralen zusammen mit Anatas, Brookit, Epidot und anderen. Es ist in Fluorwasserstoffsäure (HFaq) nur schwer löslich und schwach rot fluoreszierend. Seine überwiegend bläuliche Farbe erhält das Mineral durch Einlagerung kleiner Gehalte von bis zu 0,5 % Eisen(III)-oxid (Fe2O3).

Kyanite kommt in Gneis-, Schiefer-, Pegmatit- und Quarzadern vor, die aus der regionalen Hochdruckmetamorphose hauptsächlich pelitischer Gesteine resultieren. Es kommt als Detritalkörner in Sedimentgesteinen vor. Es kommt in Verbindung mit Staurolith, Andalusit, Sillimanit, Talk, Hornblende, Gedrit, Mullit und Korund vor. Kyanit kommt in Manhattan-Schiefer vor, der unter extremem Druck infolge der beiden Landmassen gebildet wurde, die den Superkontinent Pangaea bildeten.

Kyanit ist ein sehr schöner Stein, welche für die Herstellung von Schmuck, wie Anhängern, Ohrringen, Ketten und Armbändern und anderen Dekorationssachen verwendet werden kann. Dieser Stein kann eine Indikation für eine tiefe Verschüttung eines Geländes sein und ist daher für Geologen sehr wichtig.

Es wird gesagt, dass das legendäre Schwert des Erzengels Michael aus blauem Kyanit gemacht wurde. Griechische Seefahrer trugen Kyanit als Amulett, da sie glaubten, dass Poseidon es benutzte, um zur Erde zu reisen und ihnen zu helfen. Künstler wie Nemanja Nikolic sollen kürzlich Kyanit in ihre Gemälde eingebaut haben.

Der Name Kyanit stammt aus dem Griechischen κύανος (dunkles Metall, blauer Glasfluss, Email, Lasurstein, Kupferlasur, Bergblau, Ultramarin; nach Homer) und nimmt Bezug auf die vorwiegend blaue Farbe. Die Bezeichnung Disthen stammt ebenfalls aus dem Griechischen δις σθένος = zweifache Stärke und bezieht sich auf die starke Anisotropie der Härteeigenschaften. Der Name Kyanit bzw. Cyanit wurde dem Mineral 1789 von Abraham Gottlob Werner gegeben. Die Bezeichnung Disthen stammt von René-Just Haüy (1801).

Dem Kyanit wird die Eigenschaft zugesprochen, das Gefühl von Kontrolle über das eigene Leben zu stärken und mögliche Wege an den Stellen aufzuzeigen, an denen man sich unvermeidlich machtlos fühlt. Er soll außerdem gut gegen Muskelverspannungen jeglicher Art helfen, womit er auf der physischen Ebene als Heilstein für einen beweglichen und flexiblen Körper gilt.