Kermesit ist ein typisches Sekundärmineral, das durch Verwitterung aus Stibnit in Antimon-Lagerstätten entsteht. Begleitminerale sind daher vor allem Stibnit und gediegen Antimon, aber auch Cervantit, Senarmontit, Stibiconit und Valentinit. Als eher seltene Mineralbildung kann Kermesit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein, insgesamt ist er aber wenig verbreitet. Bisher (Stand: 2012) gelten rund 200 Fundorte als bekannt. Neben seiner Typlokalität Grube „Neue Hoffnung Gottes“ bei Bräunsdorf in Sachsen trat das Mineral in Deutschland noch in der Grube „Segen Gottes“ bei Wiesloch in Baden-Württemberg, im Kreis Brandholz/Goldkronach im bayerischen Fichtelgebirge, in der Grube „Hilfe Gottes“ (Erzbergwerk Grund) sowie in den Gruben „Claus-Friedrich“ und „Samson“ bei Sankt Andreasberg im niedersächsischen Harz, der Caspari-Zeche bei Uentrop in Nordrhein-Westfalen sowie den Gruben „Hoffnung“ bei Martinsknipp und „Apollo“ bei Raubach in Rheinland-Pfalz zutage. Bekannt aufgrund außergewöhnlicher Kermesitfunde sind unter anderem Pezinok und Pernek in der Slowakei, wo radialstrahlige Aggregate mit bis zu zehn Zentimeter langen Kristallnadeln gefunden wurden. Immerhin bis zu fünf Zentimeter große Kristalle traten in der „Globe and Phoenix Mine“ bei Kwekwe in Simbabwe zutage. In Österreich fand sich Kermesit bisher nur in der Antimongrube bei Stadtschlaining im Burgenland, im Hüttenberger Erzberg im Nordosten von Kärnten und am Wetterbauergraben bei Mixnitz/Pernegg an der Mur in der Steiermark. Der einzige bisher bekannte Fundort in der Schweiz liegt in der Gemeinde Aranno im Kanton Tessin. Weitere Fundorte liegen unter anderem in Australien, Bolivien, China, Finnland, Frankreich, Griechenland, Iran, Italien, Japan, Kanada, Kirgisistan, Kolumbien, Luxemburg, Mexiko, Portugal, Spanien, Südafrika, Tschechien, Türkei, Ukraine, im Vereinigten Königreich (Großbritannien) und in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA).