Gedrit ist ein Kristall, der zur orthorhombischen ferromagnesischen Untergruppe der Amphibol-Supergruppe der doppelsträngigen Inosilikate gehört, mit der idealen chemischen Formel Mg2(Mg3Al2)(Si6Al2)O22(OH)2. Gedrit ist das magnesiumreiche (Mg) Endglied einer festen Lösungreihe, wobei zweiwertiges Magnesium leicht durch zweiwertiges Eisen (Fe) ersetzt wird, was zum eisenreichen Endglied 'Ferrogedrit' führt, mit der Formel: Fe2+2(Fe2+3Al2)(Si6Al2)O22(OH)2. Reine Endglieder sind jedoch sehr selten, oft dominiert entweder eines der genannten Kationen die Zusammensetzung. Daher kann die Formel so geschrieben werden, dass sie häufige intermediäre Gedrit-Proben ausdrückt: (Mg,Fe)2+2(Mg,Fe)2+3Al2(Al2Si6O22)(OH)2. Zweiwertiges Mangan (Mn) kann einen Teil des Magnesiums ersetzen. Dreiwertiges oder ferrisches Eisen oder Titan kann einige der Aluminiumionen (Al) ersetzen. Fluor und Chlor sind häufige Ersatzstoffe für Hydroxyl (OH) in Amphibolen. Weitere chemische Verunreinigungen können Kalzium, Natrium und Kalium umfassen. Gedrit bildet auch eine Reihe mit einem anderen ferromagnesischen Amphibol, Anthophyllit. Gedrit tritt in Kontakt und in mittel- bis hochgradig metamorphen Gesteinen in Verbindung mit Granat, Cordierit, Anthophyllit, Cummingtonit, Sapphirin, Sillimanit, Disthen, Quarz, Staurolith und Biotit auf. Gedrit wurde erstmals 1836 für ein Vorkommen in Gedres, Frankreich beschrieben.